Gleich mal vorneweg, Stuck dient rein zur Optik und hat keine praktische Funktion. Es gibt jedoch vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten. Ob Girlanden, Ranken, Schnörkel oder Muscheln man kann nahezu alles aus Stuck modellieren.
Für Stuck wird ein Material verwendet, das aus Gips, Kalk, Sand, Zement & Wasser besteht. Die Mischungsverhältnisse variieren dann dahingehend welche Form der Stuck später erhalten soll. Das variantenreiche Gipsgemisch hat den Vorteil, dass das Material für Stuck nach Konsistenz und Wasseranteil bereits nach knapp 15 Minuten beginnt auszuhärten.
Wenn ihr den Stuck selbst kreieren möchtet, findet man mittlerweile im Handel vorgefertigten Stuck. Je nach Form, Größe und Qualität variiert das Material für fertigen Stuck zwischen Styropor und einem feinen Gips-Mörtel-Gemisch.
Im Jahre 1878 wurde das Anbringen von Stuck durch ein Patent eines Maurers mit Namen Rabitz vereinfacht. Bei seiner Methode wird der Putzmörtel auf einen Träger modelliert, der seinerseits auf einer Unterkonstruktion sitzt. Durch die extreme Tragfähigkeit und die Ausformungsmöglichkeiten der so genannten “Rabitzkonstruktion” wurde der professionelle Innenausbau mit Stuck enorm vereinfacht.
Bevor der Stuck angebracht werden kann, muss der Untergrund sauber und frei von Tapeten sowie Farbresten sein. Am besten haftet Stuck auf glattem Putz oder einer Gipsfaserplatte. Man sollte sich im Vorhinein gut überlegen, wo der Stuck überall angebracht werden soll. Die Umrisse können dann vorgezeichnet werden, damit man es beim Anbringen leichter hat. Anschließend muss der Untergrund leicht aufgeraut werden, beispielsweise mit einem Spachtel. Damit der Stuck auch gut haftet sollte man, bevor man den Klebegips anrührt, den Putz oder die Faserplatte etwas anfeuchten.
Tipp: Der Gips zur Befestigung härtet ebenso in wenigen Minuten aus.
-> Daher nicht zu früh anrühren, da er sonst verklumpen kann und der Stuck nicht mehr richtig klebt.
Wenn man die Schritte erledigt hat, kann der Stuck auch schon angebracht werden. Wichtig den Stuck dabei leicht andrücken. Wenn ihr ein Ornament aus mehreren Teilen habt und diese noch nicht so ganz perfekt passen, kann der vorgefertigte Stuck aus Kunststoff bei Bedarf mit einer feinen Säge etwas angepasst werden.
Natürlich kann der angebrachte Stuck im Anschluss auch noch mit einer passenden Farbe verziert werden. Dabei sollte man sich vorher im Fachhandel jedoch informieren. Je nach Material braucht man eine bestimmte Grundierung.
Stuck zaubert perfekten Altbau-Flair an jede Wand oder Decke. Der moderne Stuck aus Kunststoff ist flexibel & leicht.
Wenn man sich für Stuck von hoher Qualität entscheidet ist dieser optisch von historischem Stuck nicht mehr zu unterscheiden. Seit einigen Jahren besteht solcher Stuck aus Polyurethanschaum, hat eine ähnliche Dichte wie Holz und eine geschlossene, glatte Oberfläche.
Stuck ist sehr pflegeleicht. Hin und wieder abstauben reicht völlig aus.
Vorsicht: Wer Stuck zu häufig oder mit einer zu dicken Farbschicht versieht, der wird bald einen Restaurator brauchen, um die filigranen Formen unter der dicken Farbschicht wieder hervorzuholen.
Traditioneller Stuck aus Kalk-Gips-Zement-Gemisch ist schwer zu verarbeiten und bricht leicht, das sollte also definitiv von Profis übernommen werden.
Der preiswertere Stuck ist mitunter brennbar und kann bei großen Temperaturunterschieden die Form verlieren.
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