Wände streichen – so machts der Maler

Wände streichen - so machts der Maler

Farbe ist Geschmackssache und Wände streichen kann jeder…. so heißt es zumindest manchmal. Wer von euch kennt diese Situation. Man ist unzufrieden mit dem Style seiner Wohnung und eine Veränderung muss her. In den Untiefen des Kellers findet man einen alten Farbeimer und der solls richten. An einem verregneten Sonntag wird die Farbe mit einer eingetrockneten Farbrolle und einem alten Pinsel in guter Heimwerkermarnier auf die Wände geschmiert. Regelmäßig wird sich dann doch eingestanden, dass das Streichen eventuell nicht so easy ist und im Anschluss klingelt dann mein Telefon. 
Damit das nicht so endet, möchte ich euch ein paar grundlegende Basics mit an die Hand geben, mit denen der Anstrich in den eigenen vier Wänden garantiert ein Erfolg wird. Alles was ihr hierzu braucht ist das richtige Werkzeug, meine Anleitung und eine Prise Geschick. 
Bevor wir loslegen, möchte ich mich noch kurz vorstellen: mein Name ist Andy. Ich bin selbstständiger Maler (Meister) in Husum Nordfriesland, sowie Umgebung. Neben meiner Arbeit betreibe ich nebenher auch noch einen YouTube Channel. Da zeige ich euch unter anderem Einblicke in den Tag eines Malermeisters und nehme euch auch auf meine Baustellen mit. Ich verlinke euch meinen Channel gerne unter diesem Beitrag. Genug mit der Eigenwerbung, jetzt gehts ab!

Streichen - die Vorbereitungen

Bevor ihr beherzt zur Farbrolle greift, müssen wir ein paar Vorbereitungen treffen. Ich rate euch diese gewissenhaft zu machen. Das Streichergebnis und eure Möbel werdens euch danken. Schaut euch den zu streichenden Raum genau an. Es empfiehlt sich die kleineren Gegenstände für die Malerarbeiten in ein anderes Zimmer umzuziehen und die schweren  Möbel können abgeklebt werden. Verwendet hierzu Abdeckfolie
Nun gehts an das Abkleben. All diejenigen Stellen im Raum, die nicht mitgestrichen werden sollen, müssen jetzt akkurat abgeklebt werden. Viele Heimwerker meinen, dass nur die Schalter und die Steckdosen abgeklebt werden müssen, aber dem ist nicht so. Bevor ihr euch an das Abkleben der Steckdosen und Lichtschalter macht, schaltet immer die Sicherung aus. Dann könnt ihr die Blenden entfernen und die Dosen ordentlich abkleben. Hierzu habe ich euch gleich noch einen Tipp. Gerade Steckdosen lassen sich gut mit Kreppband abkleben. Setzt den ersten Klebestreifen am unteren Rand der Steckdose an, den nächsten Streifen setzt ihr oben drüber und den dritten Streifen dann an den oberen Rand der Steckdose. Kurzum klebt immer von unten nach oben. Bei diesem stufenförmigen Abkleben kann die Farbe nicht in die Ritzen des Klebebandes eindringen.
Klebt auch die Türen und Fenster ab. Der Fußboden wird mit Malerflvlies ausgelegt. 
Jetzt wo wir alles abgeklebt haben, gilt es den Untergrund vorzubereiten. Eure zu streichenden Wände müssen staubfrei sein. Es ist ratsam gute Farbe zu verwenden, aber selbst diese haftet nur auf einem staubfreien Untergrund. Deshalb nehmt einen Besen zur Hand und kehrt die zu streichenden Wände gründlich ab.  
Schadstellen wie zum Beispiel kleinere Löcher können mit einem Füllstoff ausgebessert werden. Und schon sind die Vorbereitungen zum Streichen erledigt. 

Streichen - die richtige Farbrolle

Kennt ihr das, ihr steht im Baumarkt seid auf der Suche nach Malerbedarf um eben noch kurz übers verlängerte Wochenende die Wohnung zu streichen. Dann steht ihr vor dem riesigen Regal mit Farbrollen und wisst so gar nicht welche jetzt die richtige wäre.
Aber hier kann ich Licht ins Dunkle bringen. Langflorige Rollen verwendet ihr beim Streichen von Rauputz oder bei Außenwandfassaden, also bei stark strukturierten Oberflächen. Hierbei braucht man die längeren Florfasern, um die Farbe in die Tiefe der Wandstruktur einarbeiten zu können. 
Umso weniger Struktur eure Wand hat, ist der Griff zu einer Kurzflorrolle die richtige Wahl.

Streichen - Farbe aufnehmen

Jetzt gehts los mit dem Streichen. Öffnet den Farbeimer und rührt die Farbe mit einem Rührholz gut um. Das Durchrühren der Farbe ist ein wichtiger Arbeitsschritt. Insbesondere wenn ihr euch für einen dunklen Farbton entschieden habt. Hier ist es unerlässilich, dass ihr die Farbe gut verrührt, denn die dunklen Farbpigmente müssen gleichmäßig verteilt werden.
Damit sich die Farbe auch gut streichen lässt, gibt man dieser beim Anrühren 10% Wasser hinzu. Dies kann jedoch variieren, also beachtet hierzu einfach die Herstellerangaben. 
Gerade als Hobbymaler empfiehlt es sich ein Abstreichgitter zu verwenden. Man sieht es regelmäßig, dass Heimwerker aus Bequemlichkeit die Farbrolle in den Farbeimer tauchen und dann direkt die Farbe auf die Wand auftragen. Sofern ihr kein Profi im Streichen seid, würde ich hiervon jedoch abraten. Ihr bekommt ein besseres Streichergebnis, wenn ihr die auf der Rolle aufgenommene Farbe auf einem Abstreifgitter ausrollt. So erlangt ihr einen gleichmäßigen Farbfilm. Ich weiß, Profis verzichten gerne mal auf ein Abstreifgitter, aber hierzu bedarf es einiges an Übung.

Decke streichen

Sofern ihr einen kompletten Raum streichen wollt, beginnt mit der Decke. Nehmt zuallererst einen Heizkörperpinsel und streicht die Randbereiche der Decke. Hierzu habe ich einen kleinen Maler-Hack. Lasst beim ersten Farbauftrag einen kleinen Abstand zum Rand. Im Anschluss streicht ihr mit dem zweiten Farbauftrag bündig zur Wand. Doch was hat es auf sich mit dem Rand? 
Durch den ersten Farbauftrag gleitet der Pinsel beim zweiten Farbauftrag deutlich angenehmer und ihr könnt genauer arbeiten. Dies hilft ungemein, wenn man gerade Striche ziehen möchte. 

Nachdem ihr den Rand mit dem Heizkörperpinsel gestrichen habt, könnt ihr Fläche machen. Beim Streichen von einer großen Decke ist man gut beraten, sich die Fläche gedanklich in 3 oder 4 Teile aufzuteilen. Hierdurch bekommt ihr ein System beim Streichen und arbeitet euch von Fläche zu Fläche vorwärts. 
Um die Decke zu streichen verwendet ihr eure Farbrolle und meist eine Teleskopstange als Verlängerung. Das Streichen mit einer Teleskopstange als Verlängerung ist ergonomischer und geht leichter von der Hand.
Als Grundregel beim Streichen gilt: streicht Bahn für Bahn nass in nass. Das bedeutet, dass die Farbe gleichmäßig gestrichen wird, bevor die ersten gestrichenen Bahnen antrocknen. Hierbei ist eine gute Planung und Arbeitseinteilung besonders hilfreich.
Je nach Saugfähigkeit der zu streichenden Wand gilt 2 bis 3 Schichten aufzutragen. 

Wände zweifarbig streichen

Sobald ihr die Decke gestrichen habt, nehmt ihr euch die Wände vor. Bevor es dann mit dem Streichen der Wände los geht, könnt ihr euch überlegen, ob ihr die Wände ein oder zweifarbig streichen wollt. Sofern ihr euch für eine einfarbige Wandfarbe entscheidet, könnt ihr wie beim Streichen der Decke vorgehen. 
Wer jedoch einen besonderen Eye-Catcher möchte, liest hier weiter:
Das obere Drittel der Wand wird mit der gleichen Farbe der Decke gestrichen. Dann gehts ans Abkleben, um eine scharfe Kante zwischen den beiden Farbtönen zu erreichen. Hierzu zieht ihr auf der gewünschten Höhe mittels einer Wasserwaage und einem Bleistift eine gerade Linie. Hier tut man sich deutlich leichter, wenn man zu zweit arbeitet. Sobald ihr eine saubere Linie gezeichnet habt, kommt das Malerkrepp zum Einsatz. Klebt oberhalb der gezeichneten Linie einen Streifen Malerkrepp
Sobald das Malerkrepp klebt, streicht mit einem Heizkörperpinsel von der Unterkante des Klebebandes hin zur Wand. Verwendet hierzu die Farbe, die ihr zum Streichen der Decke und des oberen Drittel der Wand verwendet habt. Für eine gerade Farbkante ist dieser Schritt sehr wichtig. Die eben aufgetragene Farbe dichtet den minimalen Spalt zwischen dem Malerkrepp und der Wand ab. Hierdurch wird verhindert, dass die zweite Farbe (die an dem unteren Teil der Wand aufgebracht wird) unter das Malerkrepp zieht und für einen unsauberen Übergang sorgt.
Sobald ihr die obere Farbe aufgetragen habt, heißt es warten. Für den nächsten Arbeitsschritt muss die Farbe nämlich trocken sein. 
Gesagt, getan, sobald die erste Farbe trocken ist, gehts mit der zweiten Farbe für den unteren Teil der Wand weiter. Streicht hiermit die untere Wand. Zieht die Farbe soweit hoch, bis das Kreppband ungefähr bis zur Hälfte mit der zweiten Farbe gestrichen ist. Jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Zieht das Kreppband ab, solange die untere Farbe noch feucht ist. Et voila, es ist vollbracht. Ihr habt eure Wand mit zwei Farbtönen gestrichen. Sofern ihr diese Arbeitsschritte befolgt habt, bin ich mir sicher, dass ihr ein tolles Ergebnis mit einer scharfen Farbkante gezaubert habt.

 

Sofern ihr selbst Hand angelegt habt, macht ein Foto und verlinkt mich gerne  auf Instagram (@malermeisterandy) drauf. Ich freue mich sehr über eure Resultate. 
Zuletzt verlinke ich euch hier noch einen Blogbeitrag, indem ihr lernt den passenden Boden zu verlegen. Falls ihr Wünsche, oder Fragen zu einem bestimmten Thema habt, lasst es mich gerne wissen! Gerne stehe ich euch mit einem Erstgespräch beratend zur Seite! Als Malermeister habe ich einen Blick für Farben und Kombinationsmöglichkeiten. Diesbezüglich berate ich euch sehr gerne. Sei es in Husum & Umgebung, sowie auf Anfrage natürlich auch in anderen Städten.
Ich als Malermeister berate euch nicht nur rund um das Thema Farbe, ich bin ebenfalls spezialisiert auf professionelle Bodenbeläge.
Als Malermeister lege ich großen Wert auf erstklassige Produkte & 1A Ergebnisse!
 Bis dahin,

euer Malermeister Andy

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