Auf der Baustelle hatten wir einen klassischen Kalkzementputz und daher werden wir anhand diesen Untergrundes Schritt für Schritt vorgehen um die perfekte Profi Grundierung zu erhalten. In dem Fall habe ich die Wände bereits auf Qualitätsstufe 4 gespachtelt (dafür wurde ein Dispersionsspachtel verwendet). Danach klebe ich noch eine Lage Glasvlies damit wir ein perfektes, glattes Finish ohne Risse haben. An der Decke haben wir Trockenbau, sprich Gipskarton. Da wende ich die selben Vorbereitungen wie bei den Wänden an. Eine gute Vorbereitung ist einfach wirklich so wichtig! Ich weiß wer meine Blogs regelmäßig liest, kann es wahrscheinlich schon bald nicht mehr hören, aber es ist tatsächlich so! Nur wenn ihr wirklich von Anfang sauber & ordentlich arbeitet könnt ihr auch ein perfektes Ergebnis erzielen. Denn wer bei den ersten Schritten bereits schludert, der braucht sich nicht wundern wenn am Ende die Grundierung nicht richtig hält oder es zu Rissen kommt.
Vorweg möchte ich zum Grundieren ganz allgemein noch sagen, dass dieser Schritt wirklich unglaublich wichtig ist! Gerade wenn man die Wände vorher noch gespachtelt hat und dann den Kleister auftragen möchte. Denn wenn ihr die Grundierung einfach weglasst, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Feuchtigkeit im Kleister zu einer Blasenbildung kommen.
Noch dazu bekommt ihr Probleme wenn man eine Tapetenbahn nochmal etwas lösen oder korrigieren möchte. Denn dann ist es leider in den meisten Fällen so, dass sich die Spachtelschicht mit ablöst und dann diese hinten an der Tapete hängt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch eine Zeit-& Produktverschwendung.
Daher bitte IMMER vorher eine passende Grundierung auftragen, damit der Untergrund richtig gehärtet wird und bereit ist für alles was danach kommt!
Für unseren Untergrund hier verwende ich einen “Hydrosol Tiefgrund in Transparent”. Wie das Wort schon sagt dringt die Grundierung in dem Fall “tief” in den Untergrund ein & kann ihn dadurch härten. Eine Grundierung die nicht mit “Tiefgrund” betitelt ist liegt dann sozusagen nur auf dem Untergrund auf und dringt nicht in den Spachtel ein. Ebenfalls passiert es, dass die Grundierung auch den Kleister nicht einziehen lässt und dieser dann durch die Tapete trocknen müsste, was in unserem Fall auch eher ungut wäre. Ein “Tapetengrund” würde zwar immerhin den Kleister noch einziehen lassen und für eine bessere Trocknung sorgen, trägt aber ebenso nicht zur festigung der Wand bei.
Zum auftragen der Grundierung habe ich wieder meine SF 23 Plus der Firma WAGNER verwendet. Für die Heimwerker, verwendet an der Stelle gerne einfach eine Deckenbürste zum Auftragen. Wichtig hierbei ist dann nur, dass einmal vorher alles gründlich abgesaugt wird um den Staub loszuwerden. Das macht bei mir in dem Fall das Airlessgerät durch den Druck bereits von alleine. Bevor es losgeht habe ich mir natürlich noch meine PSA (Maske, Brille, Handschuhe) angelegt. Damit habe ich dann den kompletten Raum einmal grundiert. Trotz dem Luxus meines Lackiergerätes ist es wichtig die Grundierung mit einer Flächenstreichbürste in den Untergrund einzuarbeiten. Wenn dann alles grundiert ist muss die Schicht nur noch 8h lang durchtrocknen.
Im Anschluss habt ihr dann die perfekte Grundlage zum Tapezieren und ihr werdet unglaublich froh sein, dass ihr präzise gearbeitet habt, denn somit spart man sich eine menge Ärger!
Für die Decke habe ich noch einen Tipp für euch.
Und zwar wenn diese nicht tapeziert wird, könntet ihr hierfür vor dem Streichen eine weitere Grundierung verwenden. Und zwar einen “Egalisierungs- und Haftgrund”. Dieser bringt den Vorteil mit sich, dass man sich vor dem Streichen mit Wandfarbe leichter tut. Denn er bietet eine 6x längere Offenzeit für den nächsten Anstrich, was bedeutet man hat nicht so einen Stress um ein streifenfreies Ergebnis zu streichen.